Ortsverein
Die SPD Ortsvereine Lappersdorf, Hainsacker und Kareth feiern Jubiläumsjahr
Auf eine bewegte 100-jährige Geschichte kann die SPD im Markt Lappersdorf blicken. Von der Gründung 1919 nach dem ersten Weltkrieg und den Schrecken in der NS-Zeit, in der auch Sozialdemokraten der Marktgemeinde verfolgt und inhaftiert wurden, über den demokratischen Wiederaufbau nach 1945 bis hin zur Entwicklung einer Volkspartei und ihre kommunalpolitische Reformpolitik im Markt Lappersdorf. Um diese lange Geschichte zu feiern, luden die drei Ortsvereine der Marktgemeinde am 3. November zu einem Festakt ein. „Schön, dass so viele Mitglieder und Freunde unserer Partei der Einladung gefolgt sind und heute mit uns feiern“, begrüßte Katja Stegbauer, SPD-Vorsitzende in Lappersdorf und Bürgermeisterkandidatin, die rund 100 Gäste im Aurelium.
Die jüngsten Erfolge der örtlichen SPD zählte Stefan Königsberger, zweiter Bürgermeister in Lapppersdorf, auf. „Sei es der soziale Wohnungsbau in Oppersdorf oder der neue Kindergarten in Kareth. Das soziale Gewissen dieser Gemeinde ist die SPD. Wir sind für die Bürger da und wir setzen uns für ihre Interessen ein“, so Königsberger. Anschließend überreichte er jedem der drei SPD-Ortsvereine eine Jubiläumsgabe der Gemeinde.
Franz Schindler, Bezirksvorsitzender der Oberpfalz SPD, warf in seinem Grußwort einen Blick auf die Vergangenheit der Sozialdemokratie in Bayern und erinnerte dabei auch an Kurt Eisner, der 1918 die Monarchie in Bayern für beendet erklärt und den Freistaat Bayern ausgerufen hatte. Dass damals auch junge Männer in Kareth, Lappersdorf und Hainsacker die Hoffnung auf eine neue Zeit mit den Zielen der Sozialdemokratie verbanden und SPD-Ortsvereine gründeten, brachte der ehemalige Geschichtslehrer Erwin Hadwiger in einem Kurzvortrag den Zuhörern näher.
Unter dem Titel „Die Kleinen größer machen und die Großen bändigen“ zeigte Hadwiger auf, welche Menschen die SPD in der Marktgemeinde prägten, wie sie jeweils in ihrer Zeit wirkten und was sie für die Bürger in Lappersdorf, Kareth und Hainsacker erreichten. Spannend und eindrucksvoll legte Hadwiger zentrale Meilensteine der Lappersdorfer SPD aneinander, um die Geschichte der Frauen und Männer zu erzählen, die in und um die Marktgemeinde agierten: Von Konrad Altmann und Adolf Heigl als Gründungsmitglieder der SPD vor Ort und ihrem Widerstand und ihr Überleben im Nationalsozialismus über die SPDler, die nach 1945 den demokratischen Wiederaufbau organisierten, bis hin zu Menschen wie die Landtagsabgeordneten Dr. Georg Oeckler und Xaver Wolf oder Oswald Bauer, Albert Schindlbeck, Rupert Hofmann, Georg Heitzer, die vor und nach der Auflösung der selbständigen Gemeinden 1978 im Markt Lappersdorf kommunalpolitische Reformpolitik betrieben. Schon in dieser Zeit verfolgte die SPD Ziele, die den Menschen in der Gemeinde in den Mittelpunkt stellten, wie der Bau eines kommunalen Kindergartens sowie eines Schulzentrums. Mit diesem Fokus setzen sich auch die aktuellen SPD-Gemeinderatsmitglieder Barbara Rappl, Stefan Königsberger, Harald Baier und Josef „Beppe“ Schmidmeister ein, wodurch die rote Linie von der Gründung bis in die heutige Zeit aufgezeigt wurde.
Nach diesen historischen Rückblicken machte Horst Arnold, Fraktionsvorsitzender der SPD im Bayerischen Landtag, den Gästen in seinem Festvortrag deutlich, welchen Herausforderungen die Sozialdemokraten im Freistaat heutzutage entgegenstehen. Gerade in den drängenden Themen Digitalisierung, Bildung und Wohnen zeigte er die Versäumnisse der Staatsregierung unter CSU und Freie Wähler auf. Wenn man auf der Autobahn zwischen Nürnberg und München wegen unzureichendem Mobilfunknetz kein Telefonat führen könne, wenn man im Bildungsbereich einen Investitionsstau in Milliardenhöhe vor sich herschiebe und einen Mietenstopp zwar in den Koalitionsvertrag schreibe, ihn aber nicht umsetze, lägen die Defizite auf der Hand, so Arnold.
„Rundum gelungen“, bewertete Barbara Rappl, Marktgemeinde- und Kreistagsrätin aus Lappersdorf, das Jubiläumsfest. „Schön, dass wir heute zeigen konnten, gegen wie viel Widerstand die SPD seit jeher kämpfen musste und dass sie es immer wieder geschafft hat, Verbesserungen für das Leben der Menschen hier bei uns zu bewirken“, so Rappl stolz. In ihren Schlussworten versicherte Bürgermeisterkandidatin Katja Stegbauer, dass sich die SPD in Lappersdorf weiterhin für eine lebenswerte, moderne Gestaltung der Marktgemeinde einsetzen und sich stets rechter Hetze entgegenstellen werde.
Langjährige Mitglieder geehrt. Vorsitzender Harald Baier fordert auch für Lappersdorf ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept. Kompetenzverlust in der Verwaltung befürchtet.
In familiärer Atmosphäre trafen sich am 5.Mai 18 Genossinnen und Genossen zur Jahreshauptversammlung des SPD Ortsvereins Hainsacker im Gasthaus Prößl.
Sie ehrten sechs Mitglieder für ihren jahrzehntelangen Einsatz: Johann Kirschner und Otto Wöhrl sind seit 20 Jahren aktiv. Seit 30 Jahren prägt Barbara Rappl den Ortsverein und entscheidet mit für den Markt Lappersdorf und den Landkreis Regensburg. 45 Jahre lang haben die „Urgesteine“ der Hainsackerer SPD den Ortsverein mitgetragen und gestaltet: Heiner Mandl, Franz Hendlmeier und Fritz Mühlbauer.
Der Vorsitzende Harald Baier berichtete über die Aktivitäten des OV im vergangenen Jahr. Die Organisation der Demo im Mai gegen den rechten Flügel der AFD, das Familien-und Kinderfest bezeichnete er als wichtige und erfolgreiche, gemeinsame Aktionen der SPD im Markt Lappersdorf. Der Ortsverein war bei regionalen SPD Veranstaltungen vertreten und habe sich ins gesellschaftliche Dorfleben in Hainsacker eingebracht.
In den anschließenden Berichten und Meinungen zur Kommunalpolitik forderte Harald Baier angesichts der demografischen Entwicklung ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept für Lappersdorf. Es müssten u.a. auch Grundstücke für senioren-gerechtes Wohnen bereitgestellt und bezahlbare Wohnungen geschaffen werden.
"SPD im Motorraum, Freie Wähler am Sonnendeck“
2. Bürgermeister Stefan Königsberger bedauerte den möglichen Kompetenzverlust in der Verwaltung, der durch den Weggang langjähriger Mitarbeiter und Führungskräfte im Bauamt, Bauhof, Kämmerei und Jugendamt entstehen kann. In der SPD Fraktion sieht er weiterhin den „Motor“ in der Lappersdorfer Kommunalpolitik. Sie habe dabei viel Widerstand überwunden und sehr viel erreicht: Die Renovierung und Aufstockung der Schule Hainsacker, das Kinderhaus am Sportzentrum, den Kinderhort an der Karether Schule und den sozialen Mietwohnungsbau mit 18 Wohnungen in Oppersdorf. In der „Gestaltungsmehrheit“ sieht er die SPD im „Motorraum“, während die FW gerne am „Sonnendeck“ agieren. Als dringend sah er eine Überplanung für die Ortsdurchfahrt Lappersdorf mit einer anschließenden Bürgerbeteiligung an. Bei den anstehenden Baumaßnahmen muss Ökologie und Soziales in der Balance bleiben, das Leben dadurch nicht teurer werden.
ÖPNV: 20 Minutentakt auch auf der Achse Kareth/Oppersdorf
Kreisrätin Barbara Rappl hob in ihrem Bericht die Rolle der SPD-Kreistagsfraktion hervor. Gegen anfänglichen Widerstand wurde der Landkreispass eingeführt und die präventive Jugendarbeit ausgebaut. Nach RVV-Vorstellungen und ihrem persönlichen jahrelangen Einsatz im zuständigen Gremium soll heuer eine neue 18 sowie der Sonntagsverkehr für die Linie 14 eingeführt werden. Auch die Linie 17 soll bis Regenstauf verlängert werden. Die Achse Kareth/Oppersdorf erhält somit einen 20 Minuten Takt. Ein Verkehrskonzept für den Raum Regensburg ist dringend erforderlich. Ideen wären da - nur das Geld fehle.
Rappl sieht in der Aufstellung des Flächennutzungsplans den Lappersdorfer Marktrat in großer Verantwortung. In der Frage, wie stark und wie schnell Lappersdorf wachsen soll, sieht die SPD noch Diskussionsbedarf.
In der Aussprache wurde von Fritz Weinbeck die Verlegung von Amt 5 (Jugend, Familie, Senioren, Inklusion) in den Bauhof kritisiert. Der Zugang in den 1. Stock sei für viele Betroffene nicht gewährleistet.
Zum Schluss waren sich die Mitglieder einig, dass die Europawahlen noch nie so wichtig waren. Eine weitere Schwächung der Sozialdemokraten könnte soziale Errungenschaften auch in Deutschland gefährden.
Einstimmig wurde Harald Baier in der Jahreshauptversammlung der SPD Hainsacker im Landgasthof Prößl zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt.
In seinem Rechenschaftsbericht betonte Harald Baier die zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten im Hainsackerer Dorfleben und die gute Präsenz bei überörtlichen Pateiterminen. Voll des Lobes war Baier für die gute Zusammenarbeit mit den SPD Ortsvereinen Lappersdorf und Kareth bei den gesellschaftlichen und politischen Tätigkeiten vor Ort. Engagiert und innovativ wurden die Infostände, die Muttertags- und Weihnachtsaktionen vom jungen Team um Sabrina Schmidmeister gestaltet. Beeindruckend waren die perfekte Organisation und das engagierte Auftreten der Lappersdorfer SPD um Katja Stegbauer bei der Demonstration gegen die demokratiefeindliche AfD-Veranstaltung im Aurelium mit mehr als 1000 Teilnehmern. Anerkennung fand auch die von den SPD Ortsvereinen initiierte Ausstellung „75 Jahre Weiße Rose“ im Gymnasium Lappersdorf. 204 Schüler zeigten sich von dem Projekt und der Eröffnungsrede von Dr. Albert Schmid beeindruckt.
Elisabeth Hendlmeier und Klaus Giera wurden vom Unterbezirksvorsitzenden Sebastian Koch für 40 Jahre Mitgliedschaft in der SPD würdevoll geehrt.
Sternstunde des Marktrates: Keinen Blankoscheck für einen Rathaus-Neubau.
2.Bürgermeister Stefan Königsberger referierte über die Entscheidungen im Marktrat und im Rathaus des vergangenen Jahres. Er verwies dabei vor allem auf die erfolgreichen Projekte, die von der SPD tatkräftig angeschoben wurden wie die Aufstockung der Schule in Hainsacker, den Sozialen Wohnungsbau, das neue Kinderhaus am Sportzentrum sowie den beschlossenen Kinderhortanbau an der Karether Schule. Die Diskussion und die Entscheidungen um den von der Verwaltung geforderten Neubau des Rathauses bezeichnete Stefan Köngsberger als eine Sternstunde des Marktrates. Die gewählten Volksvertreter hätten den Wunsch von Verwaltung und Bürgermeister nach einer Blankozustimmung zu einem Rathausneubau mit parteiübergreifender Mehrheit abgelehnt. Erst müsse eine Bedarfsplanung und eine Kostenschätzung zu den möglichen Varianten vorgenommen werden.
Zumindest die von der Verwaltung beklagte Platzenge im Rathaus werde man sofort beheben, indem man in der leerstehenden Wohnung beim Bauhof sechs Arbeitsplätze einrichte. Auch das Trauzimmer könne man in den ersten Stock des Aureliums verlegen, was zusätzlich Platz im Rathaus schaffen würde.
Harald Baier forderte für „seine Senioren“, dass endlich die von der SPD seit Jahren angemahnte „Überplanung der Lappersdorfer Ortsdurchfahrt“ angegangen wird.
ÖPNV durch neue Linie 18 attraktiver machen
Kreisrätin Barbara Rappl berichtete über die nach ihrer Erfahrung engagierte und disziplinierte Arbeit der SPD Kreistagsfraktion. Diese habe auch erreicht, dass in Regenstauf beim ehemaligen Kreiskrankenhaus ein modernes Konzept im Sozialen Wohnungsbau entsteht. Die SPD kämpft weiterhin für einen Landkreispass nach dem Modell des Regensburger Stadtpasses. Als Kreisrätin habe sie durch ihre Initiative bei der BERR e.G. erreicht, dass der Markt Lappersdorf beispielsweise bei den neuen Sozialwohnhäusern in Oppersdorf Kosten und Aufwand für eigene Photovoltaikanlagen sparen kann. Weiterhin kämpft sie für eine Erweiterung des ÖPNV-Netzes in unserer Marktgemeinde. Eine neue Linie 18 soll vor allem die westlichen Gebiete der Gemeinde besser versorgen.
Sebastian Koch, der für den Bezirkstag kandidiert, bedauerte in seinem Grußwort, dass die SPD im Bund trotz Durchsetzung vieler eigener Ziele im Koalitionsvertrag nur noch als Korrektiv wahrgenommen werde. Die SPD muss wieder ihre Kernthemen aggressiver vertreten. Dafür brauche es eine „Sozialdemokratische Erzählung“ und eine neue Machtperspektive. Als Bezirksrat wolle er dafür eintreten, dass der Bezirk als Arbeitgeber die sachgrundlose Befristung fallen lasse und Sozialwohnungen für Pflegepersonal baue.
Wiedergewählt wurden auch Otto Wöhrl als stellvertretender Vorsitzender, Heiner Mandl als Kassier, Barbara Rappl als Schriftführerin. Orga-Leiter bleibt Klaus Röhrl und Revisoren Helga-Doris Wirsing und Stefan Königsberger. Harald Baier ist Delegierter für die Europawahlkreiskonferenz, Otto Wöhrl und Barbara Rappl für den Unterbezirk sowie Stefan Königsberger, Barbara Rappl und Otto Wöhrl für den Kreisverband.
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